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Nissan Ariya im Test: Edles E-Auto als Alternative zu Tesla, Audi & Co.

13. Januar 2023 | Moritz Diethelm
Nissan Ariya 63 kwh im Test

Nissan bringt mit dem Ariya ein edles Elektroauto auf den Markt. EFAHRER.com hat getestet, ob der Ariya Tesla und Co. das Handwerk legen kann.

Endlich ein neues E-Auto von Nissan. Vor zehn Jahren stellte Nissan sein erstes E-Auto, den Leaf, vor. Der günstige Kompaktwagen war in seiner Klasse lange konkurrenzlos und zeitweise das meistverkaufte E-Auto der Welt

Zuletzt hatte die Konkurrenz den Leaf überholt. Trotz seiner gründlichen Überarbeitung 2017 plagten ihn schwache Fahr- und Ladeleistungen bei Hitze und ein überholter, seltener Chademo-Ladeanschluss. Mit dem Ariya legt Nissan nun nach. 

Bullig statt billig

Doch ein richtiger Leaf-Nachfolger ist der Ariya nicht. Das fängt schon bei der Größe an. Mit fast 4,60 Länge, über 1,80 Metern Breite und knapp 1,70 Metern Höhe kommt der Ariya bullig daher, profitiert aber von einem zeitlos-futuristischen Außen-Design.

Der Nissan Ariya ist technisch mit dem kleineren Elektro-Mégane von Renault verwandt und als reines Elektroauto konzipiert. Davon profitiert der Innenraum. Der Ariya bietet bis zu fünf Passagieren Platz, vier Erwachsene fahren auf allen Plätzen komfortabel und mit guter Beinfreiheit. Der Ariya hat keinen Getriebetunnel. Sein flacher Boden vermittelt vor allem in Verbindung mit dem optionalen Panorama-Dach ein luftiges Raumgefühl.

Der Kofferraum ist mit 486 Litern groß genug für kleineres Reisegepäck von Vier. Bei umgelegten Rücksitzen entsteht eine fast ebene Ladefläche. Außerdem ist im Kofferraum-Unterboden zusätzlicher Platz für das Ladekabel. Verstellbare Trennwände erlauben zudem eine flexiblere Nutzung des Kofferraums. Einen Frunk bietet der Ariya nicht – hier hat Nissan den Elektro-Antrieb und die Klima-Anlage untergebracht.

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Luxuriöses Zen-Ambiente

Das Cockpit ist erfrischend simpel gestaltet und hochwertig verarbeitet – Materialen wie helles Wildleder und Kupfer versprühen Premium-Flair. Das Infotainmentsystems besteht aus drei Bildschirmen – Head-Up-Display, digitales Armaturenbrett und Zentraldisplay –  und ist intuitiv zu bedienen. Die Tasten und Knöpfe integriert Nissan elegant in die Holzvertäfelung. Nissan verspricht die Integration von Amazon Alexa, Apple Carplay und Android Auto.

Nissans Fahrassistent ProPilot erzielte im Euro-NCAAP-Test Bestnoten. Im Alltag ist der PrPilot leicht zu bedienen und vor allem auf längeren Fahrten ein hilfreiches Komfort-Extra. Der Ariya hält automatisch das Tempo und Abstand. Das Spurhalten funktioniert auf der Autobahn sehr sicher und höchst komfortabel, auf der Landstraße funktionierte allerdings nur der Spurverlassens-Assistent. Tempo-Übernahmen und Navi-Einbindung laufen allerdings nicht immer so reibungslos wie bei Mercedes oder BMW.

| Marktplatz
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Nissan Ariya: Motorisierungen

Akku63 kWh87 kWh87 kWh
Leistung160 kW178 kW225 kW
AntriebFrontFrontAllrad
WLTP-Reichweite403 km530 km500 km

Testdaten: Nissan Ariya 63 kWh

Praxis-Reichweite

Autobahn - Alltag

245 km - 360 km

Testverbrauch

Autobahn - Alltag

27.5 kWh/100 km -

19 kWh/100 km

Max. Ladehub AC68 kWh
DC-Schnellladen 20-80 %30 Minuten
Nissan Ariya im Test: Dieses E-Auto katapultiert Japan in die Tesla-Liga

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Komfortabel und souverän

Insgesamt bietet Nissan den Ariya in drei Motorisierungen. Der Elektro-Motor im getesteten Basis-Ariya mit Frontantrieb und kleinem Akku greift auf die Vorderachse zu und leistet 216 PS.

Das ermöglicht souveräne und durchaus spritzige Fahrleistungen, ein Sportwagen ist der Ariya trotz der nominell starken Leistung trotzdem nicht. Der Ariya ist ausgewogen abgestimmt, gibt auf der Landstraße aber eher dem Komfort Vorzug. Der Geräuschkomfort ist bis Tempo 110 sehr gut. Bei 160 km/h ist der Ariya abgeriegelt – nur die Allrad-Variante darf 200 km/h fahren.

Nissan verspricht bis zu 403 Kilometer Reichweite für den Ariya. Auf der Testfahrt auf Landstraßen, Autobahnen und innerorts bei milden 20 Grad glänzt der Ariya mit bombastischen Verbrauchswerten.

Ein schlapper Ariya lädt unter geeigneten Bedingungen in rund einer halben Stunde am CCS-Schnelllader wieder auf 80 Prozent. Dabei profitiert der Nissan von einer flachen Ladekurve. Er hält seine maximale Ladeleistung besonders lange hoch. In der Praxis erreichte der Ariya maximale Ladeleistungen von 115 kW, bei scharfem Frost lag die maximale Ladegeschwindigkeit bei gut 80 kW.

Außerdem glänzt der Ariya mit 22-kW-AC-Laden

Laden: Solide und planbar

Der alte Nissan Leaf setzte noch auf die seltene Chademo-Technik und verzichtete auf aktives Thermo-Management des Akkus. Daher litt er am „Rapid-Gate“-Effekt: Autobahnfahrten bei Hitze ging der Leaf in die Knie und lud nur noch im Schnecken-Tempo. Damit soll der Ariya aufräumen: Er verfügt über eine Wärmepumpe, Akku-Temperierung und Akku-Vorkonditionierung fürs Schnell-Laden.

Beim Laden an den verbreiteten öffentlichen Ladestationen erbt der Ariya die guten Gene des Leaf und saugt mit vollen 22 kW Wechselstrom. So ist ein entladener Ariya in gut drei Stunden wieder voll, perfekt für Shopping in der Innenstadt innerhalb der meisten Parkdauerbegrenzungen an öffentlichen Ladestationen und auch auf Reisen ein echter Trumpf.

Preis: Der Ariya ist kein Schäppchen-Stromer mehr

Preislich kann der Ariya nicht mit dem günstigen Leaf mithalten. Schon die Basisvariante kostet rund 47.000 Euro vor Förderung. Der Umweltbonus in Höhe von über 9.000 Euro ist damit vorerst nicht gesichert. Die Vorbestellungen laufen schon.

Fazit: Der Ariya ist ein wertiges und technisch solides Elektroauto, das mit Eleganz und Komfort punktet. Das große Alleinstellungsmerkmal fehlt dem Ariya, doch gerade durch seine Zurückhaltung ist der Ariya eine spannende Alternative zu den extrovertierten Elektro-SUVs von Tesla, Volkswagen, Ford & Co.

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